„Menschen der Erde“ von Michael Weins
Michael Weins
Menschen der Erde
Roman
362 Seiten, 22 Euro, Hardcover
Erscheint am 1. November 2024
ISBN 978-3-9814175-9-3
bestellbar bei Online-Händlern (z.B. Thalia) – und in der Buchhandlung (www.genialokal.de)
Lesungen
– 07.11.24, Hamburg: Thalia Theater / Nachtasyl. Mit Alexander Posch*. Premiere! => Karten hier
– 25.11.24, Hamburg: cohen+dobernigg BUCHHANDEL => Karten hier
– 28.11.24, Hamburg: Lesebühne Zinnober (mit Alexander Posch u.a.)
– 16.01.25, Hamburg: Buchhandlung Blattgold, Wexstr. 28 (mit Alexander Posch)
– 23.02.25, Hamburg: Literatur Quickie (mit Alexander Posch u.a.)
– 01.06.25, Hamburg: Das Boot e.V., Osterbrookplatz 17 (mit Alexander Posch)
– 05.09.25, Schleswig, Norden-Festival 2025 (mit Alexander Posch u.a.)
Über das Buch
„Die Einheimischen. Die Eingeborenen. Die indigenen Deutschen. Sie sind groß und tragen riesige Brillen in faltigen Gesichtern. Sie haben silberne oder lilafarbene Haare. Sie schmatzen und schnalzen gefährlich mit falschen Gebissen. Sie riechen nach Fleisch und nach Fürzen. Ihre Kleidung ist beige oder braun. Sie stehen an der Bushaltestelle beisammen und reden über Zähne und Knochen. Sie reden über das Krankenhaus und Operationen. Es gibt sie als Mann und als Frau, aber sie sind kaum zu unterscheiden. Sie tragen beige Hosen und Sandalen oder Gesundheitsschuhe. Sie neigen zu Kurzhaarfrisuren, auch die weiblichen Exemplare. Es ist verwirrend. Sie sind alt. Sie sind nicht schön. Sie machen Angst. Sie lauern dir auf wie im Märchen.“
Ein Paar aus Hamburg adoptiert ein Kind aus Chile. Aber was ist das mit diesem Kind? Warum sperrt es sich so vehement gegen die Zuwendung der neuen Eltern?
„Eine Adoptivmutter voller Liebe und Unsicherheit. Ein alter weißer Hippie und Scharlatan. Und ein sehr kluges Mädchen, das scheinbar nur eine Frage nicht beantworten kann: Wer bin ich eigentlich? Michael Weins lädt uns ein auf eine augenöffnende Reise – nehmt diese Einladung unbedingt an!“ – Daniela Dobernigg, cohen+dobernigg BUCHHANDEL
Der Autor Michael Weins über „Menschen der Erde“
Vor einigen Jahren erzählte mir jemand von den Mapuche im Süden Chiles, den ‚Menschen der Erde‘, vom einzigen indigenen Volk, das nicht von den Spaniern kolonisiert werden konnte, trotz einhundert Jahren Krieg. Ich hörte von fragwürdigen Adoptionen und Unrecht unter Pinochet und begann zu recherchieren. Nach einer Chile-Reise schrieb ich schließlich meinen Roman über das Thema. Die Handlung ist fiktiv, alle Figuren sind erfunden, aber die Geschichte ist echt. Sie handelt davon, wie es ist, den eigenen Weg zu gehen. Von Adoption, Elternsein und den Bemühungen indigener Menschen um Gerechtigkeit. Von Recht und Unrecht, von Identität, Zugehörigkeit und Liebe.
Vita
Michael Weins, geboren 1971, Schriftsteller, Psychologe und Literaturveranstalter, lebt mit seiner Frau, der Autorin Sigrid Behrens, und den gemeinsamen Kindern in Hamburg. Dort wurde ihm für die Romane Goldener Reiter und Delfinarium jeweils der Hamburger Literaturpreis zugesprochen. Er initiierte Lesereihen wie den Machtclub im Deutschen Schauspielhaus und den Live-Fortsetzungsroman Wilder Igel im Nachtasyl des Thalia Theaters mit, aktuell liest er regelmäßig im Rahmen der Lesebühne Zinnober. 2016 verlieh ihm die Freie und Hansestadt Hamburg für sein Wirken den Hubert-Fichte-Preis. Zuletzt erschien der illustrierte Erzählband Sie träumt von Pferden – Geschichten mit Tieren. www.michaelweins.de
*Alexander Posch und Michael Weins
Alexander Posch und Michael Weins muss man ohne Frage zum Urgestein der Hamburger Literaturszene zählen.
Sie lernten einander 1992 in der sogenannten ASTA-AutorInnenrunde kennen, einer Schreibgruppe der Universität Hamburg, geleitet von Frederike Frei.
Sie verloren sich aber rasch wieder aus den Augen und begegneten einander erst 1995 zufällig wieder – ausgerechnet in den Bergen Portugals, wo beide zeitgleich mit ihren Partnerinnen zelteten. Nun begann eine wunderbare literarische Freundschaft.
Noch 1995 reisten sie gemeinsam nach Berlin und fochten in Kreuzberg die berühmten Hocker-Kämpfe aus. 1996 gründeten sie im Hamburger Grindelviertel den LAOLAclub und luden zu den zunächst 14tägigen Veranstaltungen Bands und Literatur aus der hiesigen Szene und dann aus ganz Deutschland ein.
Auch veranstalteten sie die ersten Poetry Slams Hamburgs, die bei Ihnen Kampflesungen hießen.
Dazu veröffentlichten sie zu jeder Veranstaltung das Fanzine LAOlitA mit Texten und Nonsense.
1997 reisten sie mit Freunden vom Campus Kultur e.V. nach Gyzycko in Polen an die Masurischen Seen, wo sie unter anderem Wurst-, Kaffee- und Flaschenexperimente betrieben.
1998 gründeten sie mit Mariola Brillowska, Thorsten Passfeld, Cenk Bekdemir, Jürgen Noltensmeier und DJ Crazy Horst die Liv-Ulmann-Show, monatlich im Molotow auf der Reeperbahn zu sehen, von 1999 an auch monatlich im Ilse’s Erika in Leipzig. Es folgten zwei kleine Deutschland-Tourneen.
2000 bildeten sie mit u.a. Tina Uebel und Sven Amtsberg den Macht e.V. und veranstalteten gemeinsam den Machtclub mit Jägermeisterschaft und literarischen Großkalibern zunächst im Mojo Club, später im Café Keese, im Deutschen Schauspielhaus (Malersaal) und im Uebel&Gefährlich.
2001 gründeten Posch & Weins gemeinsam mit Sven Amtsberg die Schischischo, bekannt für Hackferkeleien und zarte Kurzprosa.
Derzeit betreiben Posch & Weins gemeinsam mit Johanna Sebauer und Sascha Preiß die Lesebühne Zinnober in Hamburg-Barmbek.