Ina Bruchlos
Da ist ein Riss in der Welt

Achtzehn Erzählungen und achtzehn Bilder
172 Seiten, davon 18 farbige Abbildungen
Taschenbuch
Minimal Trash Art, 2015
Preis: 14,90 €

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Achtzehn neue Erzählungen entführen in den Kosmos Bruchlos: Die Ich-Erzählerin berichtet vom Leben mit ihrer Familie, Freunden und Kollegen, sie wandelt durch die Welt der Kunst, der Missverständnisse und des Deutschseins.

Die Erzählerin beschreibt Dinge, die jeder kennt. Nur, dass sie scheinbar nicht eingeweiht wurde in das Regelwerk, das dahinter zu stecken scheint. Sie bewegt sich durch den Alltag wie ein Besucher in einer fremden Welt – als einzige, die sich hier nicht auskennt. Sie stellt alles in Frage. So wird das Übliche zum Absurden, das von allen Erwartete zur Überraschung, das Selbstverständliche zur Irritation. Ihr Blick ist aber nicht kindlich. Immer auf der Suche nach der wahren Logik reflektiert sie ihre Erlebniswelt, forscht unermüdlich nach Erkenntnissen über das System, das es doch geben muss, denn warum sonst sollte sie die einzige sein, die sich immer wieder wundert, die noch immer nicht verstanden hat, warum die Dinge sind, wie sie sind.
Die Geschichten sind lustig, wie man es kennt und erwartet von Ina Bruchlos. Abgesehen davon, dass sie immer unerwartet schreibt. Aber in ihr neuestes Werk hat sich eine spürbare Traurigkeit und Melancholie geschlichen.

Hamburg ist der zentrale Ort dieses Buches. Da wird das Verhalten von Tierpark-Besuchern ebenso seziert wie das Rudelverhalten der Großstädter in einem Beachclub. Und immer wieder die Kunsthalle, die als hochkultureller Mikrokosmos doch nichts anderes ist als ein Ort der Vorschriften, Verbotsschilder und Zahlen. Auch auf Abstechern in die großen Kulturnationen Frankreich und Italien wird diese deutsche Sachlichkeit fein herausgearbeitet. Ernst wird es bei einem Begräbnis und einem Krankenhausbesuch – denkt man, bis auch diese Orte des Kummers durch ihre unverblümt komische Art einen neuen Charakter bekommen. Mehr Euphorie verspricht der Besuch des Dockville-Festivals – das dann aber im Matsch versinkt und die unendliche Entfernung zwischen 20- und 40-Jährigen aufzeigt.
Überhaupt: Die auch durch alle Arten der Kommunikation nicht zu überbrückende Distanz der menschlichen Gedankenwelten – da ist Ina Bruchlos zuhause. Und wir danken ihr für die glasklare Analyse des menschlichen Scheiterns. Und ihre liebevolle Art dabei.

Die – unabhängig von den Texten entstandenen – Bilder stellen das visuelle Pendant zu den Erzählungen dar. Sie zeigen einen manchmal schwierigen Blick auf einfache Dinge.

Pressestimmen

„Ina Bruchlos findet das Absurde im Alltäglichen und schafft in ihren kurzen Geschichten eine Welt der Melancholie und Missverständnisse.“ Szene Hamburg

„Die Geschichten darin sind so bodenständig wie filigran-philosophisch.“ taz

„Niemand analysiert das menschliche Scheitern so glasklar und gleichzeitig so liebevoll wie die Hamburger Autorin.“ Hamburger Morgenpost